Menowin Fröhlich, der DSDS–Zweite 2010, hat sich dazu entschlossen, Klartext reden, die Fakten auf den Tisch legen, Vorurteile ausräumen. Mit Co-Autor Enno Faber zusammen hat der 23jährige seine Lebensgeschichte aufgezeichnet : “Ich musste verlieren, um zu gewinnen.” Schon lange warten die Fans auf eine Klarstellung, zumal inzwischen von Helmut Werner das Buch “Alles außer Fröhlich” erschienen ist.

Er saß noch im Knast, da haben sie schon die neue DSDS-Staffel beworben. An seinem Geburtstag, dem 4. September, fand das Vorcasting in Frankfurt statt. Er ist hin, er kam weiter. DSDS war sein Ziel, seine zweite Chance. Er durfte die nicht nochmal versauen, so wie 2005, als er unter die ersten 20 kam und von dort gleich in den Knast.
Sie empfingen ihn mit offenen Armen, erinnerten sich an ihn, fanden den Knacki, wie er sich selbst bezeichnet, interessant.
Ich hab den Knacki nicht gespielt, ich war der Knacki. […] die haben mich kaum nach meinem Gesang, meiner Musik[…] gefragt. Okay, das hat mich gepusht.
Kein anderer Kandidat habe so sehr im Vordergrund gestanden wie er. Im TV sei er der am meisten gezeigte Kandidat gewesen.
Die Auslese war hart, der Weg zum Ziel steinig. Aber Menowin zeigt sich motiviert:
Jetzt wollte ich durchziehen, abliefern, weitermachen. Nächste Runde, nächste Runde, ich konnte es kaum erwarten.
In Köln waren noch 120 Kandidaten übrig. Hier lernte er dann Mehrzad kennen. Der war ihm auf Anhieb sympathisch.
Wir haben verdammt gut harmoniert. Vor allem Mehrzad und ich. Wir beide waren wirklich wie Freunde. Wir haben eine gemeinsame Sprache gesprochen, wir verstanden uns.

Er habe das alles nie als eine Konkurrenzveranstaltung gesehen. Konkurrenz habe es für ihn einfach nicht gegeben. Lediglich die Jury habe immer wieder von hartem Geschäft und Ellenbogen geschwafelt, darauf bestanden, dass jeder gegen jeden kämpft. Und gerade bei Mehrzad habe er gedacht, er kenne ihn schon ewig. Sie wollten gemeinsam weiterkommen und sind mit jedem Casting mehr und mehr zusammen gewachsen.
Mit 35 Teilnehmern ging es in die Karibik. Und auch hier habe er sich gerade mit Mehrzad sehr wohl gefühlt. Er versteht nicht, wie es zu einer solch krassen Feindschaft zwischen ihnen kommen konnte.
Wörtlich heißt es:
Wer hat uns zu so krassen Feinden gemacht?
Beide haben „Sweat“ von Inner Circle performed. Er wusste, mit Mehrzad als Partner konnte das nicht schief gehen. Er habe damals zu Mehrzad gesagt:
„Alter, wenn wir den Song jetzt richtig geil machen, dann werden die den Song mit uns produzieren, egal ob wir vorher rausfliegen oder nicht.“

Ein verdammt gutes Gefühl habe er gehabt. Menowin bezeichnet sich und Mehrzad als Dream-Team, zusammen seien sie stark gewesen. Und Dieter Bohlen habe gesagt:
„Absolut megahammergeil. So auf die Platte und ihr habt ’n Hit.“
[Menowin erwähnt hier, dass der Song dann später mit Mark Medlock produziert worden ist und erst sehr viel später im Buch erfährt man, dass das an ihm selbst gelegen hat. Er hatte einen gemeinsamen Song mit Mehrzad abgelehnt. Auch von Bohlen gab es Vorschläge für weitere Songs. Aber die habe er abgelehnt, da nicht gefühlt. Warum, erfährt man nicht. War er zu stolz? Verbittert? War dies eine seiner größten Fehlentscheidungen?]
Menowin war zu DSDS gekommen, um sein Bestes zu geben.
Für die Karibik hatte es gereicht. Er war weiter, im Gegensatz zu 10 Kandidaten, die rausgewählt wurden. Es ging um seine Zukunft. Er hatt es seinem Sohn, seinem Onkel, sich selbst versprochen: er wollte gewinnen.
Dieter Bohlen hat damals bereits den – wie man heute weiß – prophetischen Satz gesagt:
„Ich habe immer so ein bisschen Angst bei dir, dass du irgendwann mal versagen könntest, dass man sich nicht hundertprozentig auf dich verlassen kann.“
Menowin sitzt derzeit in der JVA Darmstadt den Rest der Strafe ab, für die er 2005 wegen Körperverletzung und Scheckkartenbetrug zu 2 Jahren und 4 Monaten verurteilt wurde. Ein Teil der Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt, gegen die er verstoßen hatte. Außerdem wurde er vor einigen Tagen erneut wegen gefährlicher Körperverletzung zu 9 Monaten auf Bewährung verurteilt. Die Bewährungszeit beträgt drei Jahre.
Fortsetzung folgt.









