2009 bewarb sich Mehrzad Marashi, der iranischer Abstammung ist, bei der Castingsendung Deutschland sucht den Superstar und konnte sich im großen Finale im Mai 2010 gegen Menowin Fröhlich, der schon zum zweiten Mal sein Glück bei DSDS versuchte, behaupten.
Gegen einen Menowin Fröhlich zu gewinnen, bedeutete allerdings auch, gleich die Fans von Menowin Fröhlich im Nacken zu haben, was oftmals nicht besonders nett ist. Im Gegensatz zu seinem Kontrahenten litt Mehrzad Marashi allerdings nie unter einem Höhenkoller.
Schon weit vor DSDS versuchte es der sympathische Sänger, sich im Musikbusiness zu behaupten. Sein Gewinn ist nun schon vier Jahre her, aber er ist nach wie vor auf dem Boden der Tatsachen geblieben und hat sich mit seiner Tanzschule auch ein zweites Standbein aufgebaut.
In den letzten drei Jahren hatte sich Mehrzad ein wenig zurückgezogen, was nicht bedeutete, dass er nicht kräftig weiterhin an seiner Karriere gefeilt hat. Nun startet er mit neuem Namen und Songs, die er nur noch auf Deutsch sing, durch. Die Kollegen von klatsch-tratsch.de trafen sich mit dem sympathischen DSDS-Gewinner und er meinte zu seinem dreijährigen Rückzug:
„Ja das stimmt, ich habe mich bewusst die letzten Jahre ein wenig aus dem Geschäft gezogen. Ich habe aber dennoch viel gearbeitet und versucht etwas zu erschaffen, was zu 100 Prozent mich wiederspigelt. Ich wollte auch ein wenig dieses Stigmata von ‚DSDS‘ verschwinden lassen. Der Auslöser war ein innerlicher Drang, mein eigenes Ding zu machen. Ich wollte mich musikalisch ausleben, so wie ich es wollte und das ist mir damals mit meinem zweiten Album nicht wirklich ermöglicht worden. Schon da hatte ich den Wunsch geäußert, da hieß es jedoch immer: Nein, das ist gerade nicht angesagt! Sing auf englisch! Mach Dancefloor-Musik! Und da ich Verträge hatte, habe ich mich halt mitreißen lassen. Obwohl ich finde, das mein zweites Album besser produziert war als mein erstes ist dieses leider total untergegangen. Doch es war alles eine Erfahrung und ich musste diese auch machen, um jetzt hier sitzen zu können.
Dein Album heißt ‚Entfesselt und frei‘, ist es denn wirklich so, das du dich davor eben nicht so gefühlt hast
Na klar, es bedeutet schon, das ich mich nun abnabeln will. Es bedeutet aber auch, dass ich mich von allen Regeln, die die Musik mir vorschreibt, befreien will. Früher hieß es immer, ein Song darf nicht länger als dreieinhalb Minuten lang sein, ein Song muss eine bestimmte Hook habe und es muss ein angesagter DJ mit dabei sein. Ich wollte mich von dem Schema befreien und mir einfach keine Grenzen mehr setzen.“
Nun wird er auch auf Tour gehen und bleibt dabei bescheiden. Er erzählte, dass er mit seiner Band, Backgroundsängern sowie Streichern und Bläsern in chilliger Atmosphäre auf die Tour geht. Er hat keine riesigen Hallen gebucht, da er ein Realist ist.
Das ist eben das Schöne an Mehrzad. Er lässt alles langsam und vernünftig angehen und wir wünschen ihm mit seinem dritten Studioalbum „Entfesselt und frei“ viel Erfolg.