Heute Abend startet um 20.15 Uhr auf RTL die neue Castingshow DSDS Kids mit Dieter Bohlen, Michelle Hunziker und Dana Schweiger und von allen Seiten hagelt es Kritik und Ermahnungen.
Die Show DSDS Kids wird von der Presse zurzeit von allen Seiten beleuchtet und immer wieder fürchten Experten, dass die Kinder die dort teilnehmen werden, eventuell Schaden nehmen könnten.
Und sogar um die Kinder, die nur vor dem TV-Gerät daheim zuschauen, macht man sich Sorgen und die Eltern erhalten Tipps, wie sie die Sendung mit ihren Sprösslingen ansehen sollen.
Nun hat sich auch der bekannte TV-Psychologe Michael Thiel, der im Übrigen auch die Teilnehmer von The Voice of Germany betreute, in einem Interview mit Antje Hildebrandt von Welt Online zu diesem Thema geäußert.
Und Herr Thiel legt die Verantwortung für das Wohlergehen der Kinder endlich einmal mehr in die Hände der Eltern, als in die des Senders. Schließlich sind es die Eltern, die ihr Kind kennen und einschätzen können sollten und die dem Kind ja auch die Erlaubnis zur Teilnahme geben.
Ob ein Kind bei DSDS Kids teilnehmen sollte, kommt alleine auf das Kind und seine Entwicklung an, wie Herr Thiel betont. Und: das Kind sollte die Verantwortung für die Bewerbung selber in die Hand nehmen:
„Ich würde mit dem Kind den Fall durchspielen, was passiert, wenn es rausgewählt oder vielleicht sogar ausgebuht wird.
Wenn es dann noch Lust dazu hat, würde ich sagen: Okay, es ist Deine Entscheidung. Hier ist der Telefonhörer. Ruf bitte selber beim Sender an.“
Welt online fragte nach dem Grund hierfür und die Antwort von Michael Thiel war:
„Als Vater würde ich es nicht wollen, dass sich das Kind deshalb bewirbt, um mir einen Gefallen zu tun. Ich würde dann in die Rolle eines Managers geraten. Das Kind soll diese Erfahrung aber aus eigenem Antrieb machen – wenn auch im geschützten Rahmen.
…
… gerade darum ist es ja so wichtig, ihm dosiert einige Hindernisse in den Weg zu legen. Wenn es die aus eigener Kraft überwindet, weiß man, dass ihm die Teilnahme tatsächlich wichtig ist.“
Michael Thiel befürchtet auch nicht, dass das Prinzip Schadenfreude bei DSDS Kids zum Tragen kommen wird – denn das widerspricht dem Kindchen-Schema:
„Ich glaube nicht, dass dieses Gefühl der Schadenfreude beim Anblick von Kindern aufkommen wird. Solange sie so niedlich sind, zittert man mit ihnen mit – egal, wie schief der Ton ist. Da werden Spiegelneuronen in unserem Hirn aktiviert – alleine schon bei der Vorstellung: Wie würde es mir gehen, wenn mein Kind da stehen würde?
…
Im Fernsehen geht es darum, Emotionen zu wecken. Das kann Empathie sein. Das kann Mitleid sein. Es kann auch sein, dass man wütend auf den Sender ist. Was es ist, ist den Fernsehmachern relativ egal. Hauptsache, man zappt nicht weg und redet darüber.“
Antje Hildebrandt von Welt Online wollte auch wissen, wie es sich seiner Meinung nach auf die Kinder auswirkt, falls sie auf der Bühne ausgebuht werden:
„Das hängt von der Frustrationstoleranz und vom Selbstwertgefühl ab. Labilere Kinder werden die Bühne vielleicht mit dem Bewusstsein verlassen: Nicht nur meine Stimme ist schlecht – ich als Person tauge nichts. Da sind wieder die Eltern gefragt. Sie müssen den Kindern klarmachen: Wir haben dich so oder so lieb.
…
Diese Botschaft sollte die gesamte Erziehung begleiten.
Aber Forschungsergebnisse zeigen, dass man immer das bereut, was man sich nicht getraut hat.
Das gilt für Erwachsene genauso wie für Kinder.“
Das vollständige Interview könnt ihr hier nachlesen.
Heute Abend ab 20.15 Uhr werden wir auf RTL sehen, wie Dieter Bohlen und Co. bei DSDS Kids auf unsere Jüngsten eingehen – und ich bin mir ebenso sicher, wie Herr Thiel, dass wir bei DSDS Kids sicherlich keinerlei Gemeinheiten von Dieter Bohlen erleben werden.
Alle Infos zu "DSDS Kids" im Special bei RTL.de








