In wenigen Tagen geht die neunte Popstars-Staffel auf Sendung, in der neben „Mr. Popstars“ Detlef D! Soost erstmals auch Musikmanager Thomas M. Stein und „Die Happy“ Sängerin Marta Jandová in der Jury sitzen. ProSieben führte ein Interview mit den drei Juroren, welches wir Euch nicht vorenthalten möchten.

Herr Stein, sie sind einer der erfolgreichsten Musikmanager Deutschlands und haben etliche Künstler zum Erfolg geführt – woran erkennen Sie, ob ein Musiker Talent für eine große Karriere hat?
Stein: Ich denke, ich habe eine gute Intuition und über die Jahre hinweg wichtige Erfahrungen gesammelt. Mein Erfolgsgeheimnis, wie man im Einzelnen einen „Rohdiamant“ entdeckt und schleift, werde ich natürlich nicht verraten.
Sie saßen bei den ersten beiden Staffeln von DSDS schon einmal in einer Casting-Jury, warum nach so vielen Jahren wieder?
Stein: Bei DSDS wird eine einzelne Person gesucht, bei POPSTARS eine Gruppe, das sind zwei völlig unterschiedliche Ansätze. Man muss sehen, ob die Stimmen harmonieren und sich die Persönlichkeiten ergänzen, um sich medial auch präsentieren zu können. Und es gibt viele Girlbands, aber nur wenige erfolgreiche. Das ist eine tolle Herausforderung, die ich gerne annehme.
Frau Jandová, Sängerin einer Rockband und Castingshow, wie passt das zusammen?
Jandová: POPSTARS ist inzwischen meine zweite Castingshow [Marta Jandová saß im letzten Jahr in der Jury von „Cesko Slovenská SuperStar“, d. Red.]. Zugegeben, ich war früher kein Freund von Castings, die Künstler innerhalb von einem halben Jahr zu Erfolgen führen, für die wir mit „Die Happy“ jahrelang hart arbeiten mussten. Das hat sich geändert. Castingshows sind eine tolle Bühne für talentierte, junge Leute. Ich bin aus dem Alter raus, in dem man gegen alles ist.
Herr Soost, neue Staffel, neue Jury, wie klappt das Zusammenspiel mit Thomas M. Stein und Marta Jandová?
Soost: Wir hatten noch nie so viel Erfahrung und Kompetenz in der Jury, wie in diesem Jahr. Und ich hatte noch nie Juroren an meiner Seite, mit denen ich mich so konstruktiv und leidenschaftlich streiten konnte und danach im Catering wieder einen Kaffee trinke. Jeder hat seine Meinung und seine Richtung, ohne dabei dem anderen etwas
wegzunehmen. Das macht uns in der Gemeinschaft extrem stark.
Stein: Jeder fragt, wie können sich drei so unterschiedliche Charaktere verstehen? Die Antwort ist ganz einfach: Wir haben Erfahrung, wir haben Lust und wir haben Spaß.
Frau Jandová, wie fühlen sie sich als einzige Frau zwischen zwei so starken Persönlichkeiten?
Jandová: Ich fühle mich sehr wohl! Seit 16 Jahren mache ich Musik und war dabei immer die einzige Frau unter vielen Männern. Das ist für mich normal, mit dem Unterschied, dass ich mich sonst nicht nur gegen zwei Männer durchsetzen muss.
Wie können Sie als Jury die Kandidatinnen auf ihrem Weg unterstützen?
Stein: Wir müssen die Spreu vom Weizen trennen. Viele Mädchen sind schüchtern und merken gar nicht, was in ihnen steckt. Dieses Potential rauszukitzeln, ist die Aufgabe einer guten Jury.
Jandová: Das Tolle an POPSTARS ist, dass wir als Jury in den Entwicklungsprozess der Kandidatinnen involviert sind. Ich freue mich total darauf, mit den Girls an ihrer Bühnenpräsenz zu arbeiten und ihnen mit meinem Rat zur Seite zu stehen.
Soost: Wichtig für mich ist die zwischenmenschliche Seite. Wir sitzen nicht nur hinter unserem Jurypult und beurteilen die Mädchen, sondern sind auch hinter der Kamera für sie da – sagen ihnen klar die Meinung, oder nehmen sie auch mal in den Arm.
Wie sieht die perfekte POPSTARS-Kandidatin aus?
Soost: Sie sollte ein nicht unangenehmes Selbstbewusstsein ausstrahlen, gut singen können, eine eigene Stimmfarbe besitzen und vor allem etwas Besonderes haben. Etwas, das man nicht kaufen kann und was sich ganz schwer erklären lässt.
Jandová: Ganz genau! Denn was macht einen Star aus – egal ob Popstar, Rockstar oder Punkstar? Im Endeffekt haben alle eine spezielle Ausstrahlung, mit der sie uns als Zuschauer anziehen.
Stein: Wichtig dafür ist, dass die Mädchen mit sich selbst im Reinen sind und in sich eine Zufriedenheit spüren, die sich dem Publikum in ihrer Ausstrahlung widerspiegelt.
Ist der Castingshow-Bewerber heute ein anderer als vor einigen Jahren?
Soost: Man stellt in den Castings schon fest, dass die Bewerber immer häufiger gezielt Privatgeschichten erzählen, um damit zu punkten. Das geht in Richtung Jurymanipulation. Wenn jemand kämpft, es aber trotzdem nicht reicht, dann berührt uns das, aber wir können keinen Bonus für eine schwere Kindheit verteilen.
Jandová: Ich finde, dass sich im Vergleich zu früher weniger Freaks anmelden und dafür mehr richtig gute und talentierte Musiker. Ich war überrascht von der hohen Qualität bei den Castings.
POPSTARS geht in die 9. Staffel. Herr Stein, wie erklären sie sich den Erfolg dieses Formats?
Stein: Die Mischung aus Unterhaltung, Musik und sehr anrührenden Momenten, dasmacht den Wert und die Kraft von POPSTARS aus.
Die Auftaktsendung der neuen Popstars-Staffel ist am Donnerstag, den 19. August 2010, um 20.15 Uhr auf ProSieben zu sehen.
(c) ProSieben