Menowin Fröhlich, der DSDS-Zweite 2010 hat mit Co-Autor Enno Faber zusammen seine Lebensgeschichte geschrieben: „Ich musste verlieren, um zu gewinnen.“ Schon lange warten die Fans auf eine Klarstellung, zumal inzwischen von Helmut Werner das Buch “Alles außer Fröhlich” erschienen ist. Nun hat sich der 23jährige endlich dazu entschlossen, Klartext reden, die Fakten auf den Tisch legen, Vorurteile ausräumen.

Menowin war 2005 wegen gefährlicher Körperverletzung und Scheckkartenbetrug zu einer Gefängnisstrafe von 2 Jahren und 4 Monten verurteilt worden. Nach einem Freigang kam er nicht mehr zurück, war jahrelang untergetaucht.
Im Januar 2009 war die Flucht beendet und Menowin war freiwillig wieder zurück in den Ingolstädter Knast gegangen.
Die Flucht war anstrengend und auch nicht anders als ein Gefängnis. Nirgendwo durfte er sich öffentlich zeigen und konnte, falls überhaupt, nur gering bezahlte Arbeiten ohne Papiere verrichten.
In seiner neun Quadratmeter großen Zelle überlegt er nun, wie es mit ihm weiter gehen soll. Am Schlimmsten fand er die Erinnerungen an die kaputten Entscheidungen, die er irgendwann einmal in seinem bisherigen Leben getroffen hatte. Er erkannte, dass er es selbst war, der sich in diese miese Lage befördert hatte.
Menowin wollte sich ändern, wollte alles anders machen, sich der Gesellschaft anpassen, um nicht mehr straffällig zu werden.
In jedem Fall würde er sich noch einmal bei DSDS melden, aber er dachte auch an einen Plan B. Plan B war eine Malerausbildung, die ihm in der JVA angeboten wurde. Morgens um sechs war Wecken, um halb vier war Feierabend. Die Grundausbildung habe er fertig gemacht, richtig gepaukt während dieser Zeit.
Durch die Motivation seines Lehrers hatte er es geschafft, nicht aufzugeben.
Dieser Lehrer habe ihm das Gefühl gegeben, als Mensch einen Wert zu haben und nicht irgend ein Gefangener zu sein. Er fühlte sich respektiert, wollte ihn nicht enttäuschen, paukte den Stoff.
Und da war auch noch Herr Müller, der hatte sogar Verständnis für seine Musik.
Er hat […] ein Zimmer organisiert, riesengroß, und hat mir da ein Keyboard, zwei fette Boxen mit Abmischer plus Mikrofon und allem hingestellt. Das war mehr, als was bei Tante Kersha jemals im Keller stand.
Herr Fröhlich, Sie haben das Zeug aus ihrem Leben etwas zu machen!
Der redete mit ihm auch gerne mal Tacheles, zum Beispiel, dass das Showbiz kein Zuckerschlecken ist. Aber der habe an ihn geglaubt. Für das 25jährige Bestehen der WG, in die er inzwischen verlegt worden war, gab es ein Fest, bei dem sie richtig Party gemacht hätten. Einer der Sozialarbeiter habe hinterher zu ihm gesagt:
„Herr Fröhlich, ich verstehe nicht, warum Sie hier sind. Sie haben nichts hier drin zu suchen. Ich hoffe aber, dass Sie aus Ihrem Leben etwas machen. Sie haben das Zeug dazu.“
Im Knast sei er erwachsen geworden, habe er Bibelkurse besucht, sich ein zweites Mal firmen lassen.
Er mochte auch die Beamten, denn sie haben ihn aufgebaut, an ihn geglaubt.
Ich würde ihnen gern zeigen, dass ich sie nicht enttäuscht habe. Sie sollen sehen, guck, der hat es geschafft.
Er hatte sich inzwischen zwei Instrumente beigebracht, jetzt war er reif für einen zweiten Anlauf. Reif für DSDS.
Soweit das Buch. Seit Februar 2010 sitzt Menowin allerdingds wieder im Gefängnis. Die oben beschriebene Gefängnisstrafe war in eine Bewährungsstrafe von 313 Tagen umgewandelt worden, aber zwischenzeitlich hat er gegen die Bewährungsauflagen verstoßen. Vor einigen Tagen ist er erneut wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer weiteren Bewährungsstrafe verurteilt worden. Normalerweise sollte er im Dezember entlassen werden. Aber schon gibt es neue Nachrichten von seiten seines Managements:
Hi Leute, wie geht es euch?
Ich war gerade Menowin besuchen, es geht ihn gut. Ich soll euch liebe grüße ausrichten! Wir haben auch paar gute Neuigkeiten. Es wird nicht mehr lange dauern bis Menowin wieder draußen zu sehen ist 🙂 Es wird auch jetzt schon geplant das Meno in Juli wieder auf der Bühne steht als neuer Menowin, mehr wird ihr noch erfahren wenn es soweit ist.
LG Mikel
Man liest auch, derzeit würden Konzerte geplant werden, wie man sie sich nie zuvor gedacht hätte. Man sei auf dem richtigen Weg …
Die Zukunft wird zeigen, ob eine vorzeitige Entlassung tatsächlich das Beste für Menowin ist. Es ist für seinen weiteren Lebensweg sicherlich wichtig, dass er Menschen trifft, die ihm glaubhaft, konstant und authentisch vorleben, wie gesellschaftliches Miteinander funktioniert und die ihm nah genug sind, ihn diesbezüglich positiv zu beeinflussen.
Fortsetzung folgt.