Germany’s Next Topmodel ist ja so eine Sache für sich – entweder liebt man das Modelcasting oder nicht. Bei nicht gerade wenigen Menschen steht das Format aus ganz unterschiedlichen Gründen in der Kritik, denn immerhin geht es um das Modelbusiness, welches mit „von der Norm abweichenden“ Personen eher unbarmherzig umgeht.
Gerade in der aktuellen Staffel, die am 30. Januar 2020 anlief, will man aber wieder einen Schritt weitergehen und tut sich bei der Modelsuche etwas „lockerer“. So scheint es zumindest auf den ersten Blick, denn einige der Modelanwärterinnen sind echte Marken.
Da wäre beispielsweise die volltätowierte GNTM-Kandidatin Mareike, die mit 24 Jahren laut eigenen Aussagen rund 24.000 Euro in ihre Tattoos gesteckt hat. Bis auf das Gesicht und einige andere Körperstellen zieren wirklich schicke Tattoos ihren schlanken Körper. Sie selbst bezeichnet sich als „Grunge Goth Princess“, singt in einer Indie-Band und kann auf Instagram immerhin schon 330.000 Abos zählen, die nach der Sendung mit Sicherheit noch steigen werden.
Außerdem hat sie schon für einen kleinen „Skandal“ gesorgt, der, bleiben wir mal auf dem Boden der Tatsachen, keiner ist und sein sollte. Und zwar geht s um ein Foto, das ihren tätowierten Körper zeigt bzw. wie ihre Tattoos in der Entstehungsphase sind. Die Brüste und Intimzone sind durch Zewa abgedeckt.
Ihr Ziel: „Ich will ‚Germany’s next Topmodel‘ 2020 (GNTM) werden, weil ich anders aussehe und es in der High-Fashion-Welt noch keine Models gibt, die komplett tätowiert sind. Außerdem möchte ich der Welt da draußen mitteilen, dass es ok ist, anders auszusehen und man so trotzdem schön sein kann“.
Dann gibt es noch Julia, die durch ihre lange blonde Mähne auffiel – doch die war nur ein Fake! Kurz vor ihrem ersten Auftritt hat sie sich vom Kopf gerissen, gezeigt, wie selbstbewusst sie ist und damit zu ihrer Glatze gestanden. Diese trägt sie allerdings nicht, weil das einfach ihr Look ist, sondern weil sie eine Autoimmunkrankheit namens Alopecia dazu zwingt.
Ihr kleiner Skandal war, dass sie ihr erstes Fitting verpasst hat, dazu führte, dass sie als letztes ihr Outfit bekam.
Für die „Diversity“ ist auch wieder eine transsexuelle Kandidatin dabei. Lucy ist 20 Jahre alt, seit 2 Jahren geoutet, aber noch nicht geschlechtlich angepasst. Deswegen hatte der Designer Julien auch leichte Probleme, ein passendes Kleid zu finden. Am Ende hat es allerdings doch geklappt.
Ihr Ziel: „Ich möchte keine Extrawurst haben und genauso bewertet werden wie jedes andere Mädchen„.
Wir sind gespannt, ob es Mareike, Julia und Lucy wirklich bis ins Finale kommen und welche Veränderungen sie bis dahin mitmachen müssen. Es wäre nicht verwunderlich, wenn sie etwas „massentauglicher“ gemacht werden, aber wir lassen uns gerne überraschen. Vor allem ist auch spannend, ob die Damen das mit sich machen lassen oder ihrem eigenen Stil treu bleiben.