ESC 2012 – Vertreibungen, fehlende Pressefreiheit, Hundemord: wäre ein Boykott richtig?

ESC 2012 – Vertreibungen, fehlende Pressefreiheit, Hundemord: wäre ein Boykott richtig?

In den letzten Tagen ist Aserbaidschan wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt – dieses Mal geht es darum, dass wohl Menschen für den Bau der ESC-Konzert-Halle aus ihren Wohnungen vertrieben werden.

Das Magazin Titel, Thesen, Temperamente, der Sender arte und das Greenpeace-Magazin berichteten schon Anfang des Monats über die Vertreibungen.

Auch wir berichteten schon über die Hunde-Tötungen und den Aufruf von Markus Löning, dem Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, an Jury und Teilnehmer das blaue Menschenrechtslogo Human Rights in Baku zu tragen (hier der Artikel).

Und wir lassen uns überraschen, ob Roman Lob, der Unser Star für Baku am Donnerstag gewann und Deutschland somit beim Eurovision Song Contest vertreten wird, das Logo bei Presseterminen oder sogar beim Auftritt tragen wird.

Doch kann und sollte man in einem solch autoritären Land überhaupt eine unbeschwerte Musik-Party wie den ESC 2012 feiern?

Nein, würde meine Antwort lauten, wenn es eine Planung gäbe, welches Land den ESC ausrichtet. Aber Aserbaidschan hat mit dem Duo Ell & Nikki im Jahr 2011 nun einmal gewonnen und ist dran, so schlicht und einfach ist die Regel.

Dass der ESC 2012 dort nicht ausgerichtet wird, lässt sich also nicht mehr verhindern. Würde es nun irgendeinen Sinn ergeben, wenn einige Länder boykottieren?

Oder ist es sinnvoller, die riesige Show um den Eurovision Song Contest 2012 auch zu nutzen, um kritisch Bericht zu erstatten? Um den Betroffenen Gehör zu verschaffen und die Anliegen der Menschenrechtler in Aserbaidschan in die Welt zu tragen?

Uns würde einmal interessieren, wie ihr – liebe csn-Leser das seht – hinterlasst uns doch ganz unten einen Kommentar und stimmt mit ab.

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Hier könnt ihr den Bericht von Greenpeace nachlesen, über den ihr auch zu den Links zur arte-Dokumention und Titel, Thesen, Temperamente kommt.