DSDS – Daniel Schuhmacher im CSN-Interview: „Ich schaue gerne Castingshows!“

DSDS – Daniel Schuhmacher im CSN-Interview: „Ich schaue gerne Castingshows!“

Daniel Schuhmacher © Foto: 313music GmbH
Daniel Schuhmacher © Foto: 313music GmbH

Daniel Schuhmacher, Gewinner der sechsten Staffel von Deutschland sucht den Superstar, hat eine musikalische Entwicklung vollbracht, die sogar seine Kritiker anerkennen. Nach seinem Debütalbum „The Album“ mit Bohlen-typischen Schmachtfetzen überzeugte sein zweites Album „Nothing to Lose“ mit einer großen musikalischen Bandbreite. Gerade arbeitet Daniel Schuhmacher an seinem dritten Album, mit dem er ganz eigene Wege beschreiten will. Im Interview mit CastingShow-News erzählt er seine musikalischen Zukunftspläne und verrät uns außerdem, was er von den aktuellen TV-Castingshows hält.

Daniel Schuhmacher © Foto: 313music GmbH
Daniel Schuhmacher © Foto: 313music GmbH

CSN: Wie man auf Facebook lesen kann, schaust du regelmäßig DSDS. Wie findest du die aktuelle Staffel?

Daniel Schuhmacher: In den letzten Jahren waren immer sehr gute Live-Bands in der Show. Ich finde es extrem schade, dass es in der aktuellen Staffel keine Live-Bands mehr in den Mottoshows gibt. Wenn man mit einer Live-Band singt, ist das musikalisch auf einer anderen Stufe. Wenn man von Anfang an mit Playbacks arbeitet, ist das für die Kandidaten vielleicht leichter, aber vom Sound her ist das ein großer Unterschied. Durch die Halbplaybacks ist die Wertigkeit nicht mehr so hoch wie in den letzten Jahren. Aber das hat mit den Kandidaten wenig zu tun, dafür können sie nichts.

Schaust du außer DSDS noch andere TV-Castingshows?

Ich gebe zu: Ich schaue gerne Castingshows! Vor allem mag ich die Castingshows, bei denen es noch um Musik geht. X Factor ist sehr gut gemacht, auch wenn sie nicht die großen Quoten hatten. Da war zwar auch keine Live-Band, aber es ging die ganze Staffel hindurch einfach um Musik – es ging weniger um die Storys drumherum. Ich habe bei X Factor keine einzige traurige Story über das Leben der Kandidaten gehört, sondern einfach nur Feedbacks zum letzten Auftritt und was sie sich musikalisch vorstellen können. Ich fand es wirklich imponierend, dass man sich viel mehr auf die Musik konzentriert hat und nicht auf irgendwelche anderen Sachen.

Würdest du gerne irgendwann einmal in der Jury einer TV-Castingshow sitzen? Also quasi als Nachfolger von Dieter Bohlen?

Als Nachfolger von Dieter Bohlen wird schwer, dafür polarisiere ich viel zu wenig. Aber ich könnte mir wirklich vorstellen, in der Jury einer TV-Castingshow zu sitzen! Ich glaube, ich könnte die Kandidaten sehr gut nachvollziehen. Ich habe eine andere Sicht als jemand, der diese Erfahrungen nicht gemacht hat.

Bis es soweit ist, freuen wir uns über dich als Sänger. Wie geht es bei dir musikalisch weiter?

Ich habe in den letzten Wochen sehr viel an neuen Songs geschrieben. Auf lange Sicht soll ein drittes Album erscheinen, das ich mit meiner Band selbst geschrieben habe. Ich möchte echt dahinter stehen und sagen können: Die Message des Albums trifft es genau, sie umschreibt mich: das, was ich denke, was ich erlebt habe. Und auch die Musikrichtung beschreibt das, was ich machen will und was ich mir musikalisch vorstelle. Ich habe mir geschworen, dass ich keine Sachen mehr mache, hinter denen ich nicht zu 100 Prozent stehe.

Stehst du zu 100 Prozent zu deinem Siegeralbum („The Album“), das von Dieter Bohlen produziert wurde?

Das erste Album ist keine Sache, zu der ich voll stehen kann, auch wenn ich trotzdem stolz darauf bin. Man kommt aus diesem Finale raus und ist in einer totalen Traumwelt, weil man noch nicht alles realisiert hat. Und dann nimmt man gleich innerhalb von einer Woche ein Album auf. Da kann man sich nicht viele Gedanken machen, wie man sich positionieren und was man genau machen will. Für das zweite Album („Nothing to lose“, Anm. d. Red.) habe ich mir ein Dreivierteljahr Zeit gelassen. Und dahinter stehe ich viel mehr. Das war mehr das, was ich machen wollte.

Daniel Schuhmacher - Nothing To Lose

Worin liegt der große Unterschied zwischen deinem ersten und zweiten Album?

Die Entwicklung vom ersten zum zweiten Album ist einfach musikalisch: Das zweite Album ist vielseitiger, es klingt moderner, es sind verschiedene Musikrichtungen enthalten, die ich auch stimmlich alle ganz gut beherrsche.

Dennoch war „The Album“ ein viel größerer kommerzieller Erfolg.

Für das erste Album hatte ich eine riesengroße Fläche mit DSDS und RTL, und jeder wusste, dass ich ein Album herausgebracht habe. Das waren ganz andere Voraussetzungen. Das zweite Album hatte weniger Erfolg in den Charts, aber das hat auch keinen überrascht. Von der Wertigkeit her kann ich sagen, dass das zweite besser ist als das erste.

Du hast den MySpace-Award in der Kategorie „Bester Nationaler Act“ gewonnen und dich damit gegen Musikgrößen wie Sarah Connor und Unheilig durchgesetzt. Hast du damit gerechnet?

Eigentlich nicht. Es freut mich natürlich sehr, dass ich diesen Preis gewonnen habe, weil ich auch auf meiner MySpace-Seite sehr viel mache. Meine Songs vom zweiten Album sind auch auf MySpace und haben viele Klicks, was ich großartig finde. Es gibt bestimmt viele Menschen, die sich das anhören und es cool finden, aber es trotzdem nicht kaufen. Aber ich kann sagen, auch wenn es sich nicht so extrem verkauft hat, hören die Menschen trotzdem meine Songs. Ich habe bestimmt über 300.000 Klicks und das ist nicht wenig. Das zeigt, dass das Interesse grundsätzlich da ist und das gibt mir ein gutes Gefühl.

Nach dem Ende einer DSDS-Staffel ist die Aufmerksamkeit für den Gewinner oft sehr schnell wieder verflogen. Wie geht man damit um?

Klar ist es so, und das geht vielen DSDS-Siegern so, dass es nach der Show bald heißt, er wäre nicht mehr da und macht nichts mehr. Ja klar, man ist nicht mehr in jeder TV-Show und nicht mehr jeden Tag in irgendwelchen Magazinen das große Thema. Aber trotzdem macht man noch was. Das geht mir so und ich weiß es auch von Thomas Godoj, der auch noch ganz viel macht. Ich bin ganz zufrieden. Ich bin nicht derjenige, der jetzt denkt: verdammt, ich bin nicht mehr auf Nummer 1 in den Charts, oder verdammt, ich habe in den Medien nicht mehr die große Präsenz. Solange ich meine Konzerte geben kann, solange da genug Menschen hinkommen, ist das für mich total gut. Ich kann sogar neue Menschen erreichen, die vielleicht sagen, dass Daniel Schuhmacher jetzt eigene Wege geht. Das finde ich viel wichtiger als irgendwelche großen kommerziellen Erfolge.