Ute Biernat, TV-Produzentin vieler erfolgreicher Shows, gibt der Castingshow-Welle nur noch drei Jahre, dann wird sie abebben. In einem Interview mit dem Spiegel spricht sie offen über die Erfolgschancen der weiteren Castingshow Formate.

„Es wird noch zwei, drei Jahre gutgehen mit den Casting-Shows, dann wird die Woge wieder abebben, denke ich. Da mache ich mir nichts vor.“
So die offizielle Äußerung der TV-Produzentin Ute Biernat, die unter anderem auch Deutschland sucht den Superstar produzierte. Einfälle hätte Ute Biernat schon noch für neue Castingformate. So zum Beispiel auch ein Rennfahrer-Casting. Die Autoindustrie würde da wohl auch mitmachen und es gäbe bereits Sponsoren – nur die Sender sind alle einheitlich der Meinung: Männer würden sich eine Castingshow für Rennfahrer nicht ansehen. Da fragt man sich, warum auf dem Sonntag am späten Nachmittag gleich auf mehreren Sendern Auto-Ratgeber oder ähnliche Senderreihen zu sehen sind.
Richtig sauer ist Ute Biernat auf die Verurteilung der Castingformate an sich, die in letzter Zeit durchaus immer häufiger kritisiert werden:
„Wieso haben Sie so ein Problem mit Casting-Shows? Ich verstehe nicht, warum wir jetzt ums Verrecken eine moralische Bewertung dieser Shows anstellen müssen. Warum hacken Sie nicht auf Quizshows herum? Weil das intelligenteres Fernsehen sein soll?“
Konkret verweist Frau Biernat da auf die erfolgreichste Castingshow Deutschlands, DSDS. Denn dieses Format läuft in 40 Ländern weltweit und nur Deutschland würde eine „Moraldebatte“ als einzigstes Land führen. Diesen Standpunkt kann man durchaus verstehen, nur man könnte die ganze Sache auch anders betrachten. Nur weil in keinem anderen Land eine solche Debatte geführt wird, heißt das ja nicht gleich zwangsläufig, dass die aufkommenden Fragen unwichtig oder unrichtig sind.
Fakt ist, wer zu einem solchen Casting geht, der weiß sicherlich, dass das ganze Land ihm bei seinen Höchstleistungen oder aber seinen peinlichen Fehltritten zuschauen kann. Da muss man Frau Biernat wiederum Recht geben. Man könnte auf der anderen Seite allerdings anmerken, dass Schulausbildungen und Ausbildungen dafür abgebrochen werden. Keiner weiß so richtig, wie und ob diese Teilnehmer, die nicht gewonnen haben, wieder in den Alltag zurückfinden. Aber Frau Biernat hat auch Recht: das ist die Entscheidung der einzelnen Kandidaten und die sollte nicht das ganze Land ewig in Frage stellen.
Die einzige CastingsShow, bei der eine solche Debatte wirklich Platz hätte, ist Das Supertalent. Denn in dieser Show lassen Eltern auch schon einmal Kinder auftreten, die kaum ihre Schuhe alleine zubinden können!
Alle Infos zu "Deutschland sucht den Superstar" im Special bei RTL.de