Die Entscheidung vom gestrigen Finale der Wahl des diesjährigen Supertalents 2011 ist gefallen. Es war eine spannende und aufregende Show, wobei man sagen muss, dass viele der Finalisten nicht so gut abgeliefert hatten, wie in den Sendungen zuvor.
Begonnen hatte das Finale mit dem größten Bohlen-Fan aller Zeiten, Mark Ashley, der eine absolut überzeugende Performance abgeliefert hatte und von Dieter Bohlen als der beste Modern Talking-Sänger der Welt gekürt wurde. Und das Tüpfelchen auf dem i war für Mark Ashley sicherlich, als Dieter Bohlen auf einmal aufstand und ihn kräftig umarmte. Mark war fast steif vor Fassungslosigkeit. Leider hat er es nicht unter die ersten drei geschafft.
Drastisch elastisch und bombastisch war wieder einmal die Show von Oleksandr, unseren Gummi-Frosch. Bei der Performance hatte man einmal kurz das Gefühl, er habe sich zu weit gedreht. Aber das Zuschauen hat schon weh getan, vielleicht zu weh, denn er hatte nicht genügend Anrufer.
Auf diesen kleinen Mann hat sich jeder gefreut und der kleine Ricky Kam verzauberte wieder alle am Piano. Er verklimperte sich zwar hier und da mal, aber man muss bedenken, auch der kleine Ricky weiß, worum es beim Finale geht. Er ist sechs Jahre und meines Erachtens ein Supertalent, ein Wunderkind. Aber Ricky wird auch so seinen Weg machen, er hat ja noch viele, viele Jahre vor sich. Sicherlich wird er einmal ein begnadeter Pianist und der kleine Mann mit dem großen Talent schaffte es immerhin auf den dritten Platz. Eine Glanzleistung, wie wir finden.
Dergin Tokmaks Performance auf seinen Krücken oder wie er sie nennt, Sticks, konnte sich wie immer sehen lassen, überzeugte dieses Mal aber nicht so sehr wie in den ersten beiden Vorstellungen.
Zu Tränen gerührt war Julian Pecher durch die Beurteilung der Jury, aber auch er konnte das Publikum nicht überzeugen.
Ein weiterer Pianist war der Punker Jörg Perreten, der die Herzen in ganz Deutschland im Sturm eroberte durch seine Gegensätzlichkeit. Sein punkiges Aussehen und dann das wunderschöne Piano-Spiel, welches er im Finale allerdings kräftig vergeigt hatte. Aber das wird wahrscheinlich nicht der Grund gewesen sein, warum er nicht genügend Anrufe bekommen hat, denn die Konkurrenz war einfach zu stark.
Bei Leo Rojas hatte Dieter Bohlen direkt den richtigen Riecher und sah ihn schon als Sieger und wie Recht er behalten durfte. Leo Rojas konnte durch seine Interpretation des Liedes „Der einsame Hirte“ die Zuschauer überzeugen und er bekam mit Abstand die meisten Anrufer.
Desire Capaldo sah nicht nur aus wie ein Engel, sie sang auch wie ein Engel. Aber auch das ist eine Gabe, die vielleicht nicht zu einer Sendung wie Das Supertalent gehört. Was ist daran besonderes, wenn eine bildhübsche junge Dame mit Gesangsausbildung unglaublich toll singen kann?
Laut Dieter Bohlen gehörte Sven Müller zu den eisenharten Favoriten der Show und das bewahrheitete sich auch, denn Sven hat es auf den zweiten Platz geschafft. Super-Popper Miroslav war mal wieder beim Poppen nicht zu stoppen und fast hätte auch er es auf einen der ersten drei Plätze geschafft.
Nun dürfen wir uns alle über den Sieg mit Leo Rojas freuen und ihm und seiner Familie wünschen, dass er baldmöglichst das kleine Häuschen in Equador errichten wird. Es hat auf jeden Fall nicht den Falschen getroffen, wobei man es Sven Müller auch so sehr gegönnt hätte. Und das Gönner-Gen spielt oftmals eine sehr große Rolle für die Anrufer.
Klar, der kleine Ricky, der war schon der Hammer. Aber ganz ehrlich? Da lag wohl zu wenig Schicksal hinter. Der kleine Ricky Kam kommt nicht aus zerrütteten Verhältnissen und man kann jetzt schon davon ausgehen, dass er eine gute berufliche Ausbildung machen wird und das Piano auch so schnell nicht aus den Augen verlieren wird. So kann er wenigstens in Ruhe mit seinen Power-Ranger-Puppen spielen.
An dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch an Leo Rojas und all die anderen Finalisten.
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