Manchmal fragt man sich wirklich, was sich die Sender so untereinander denken und wir Zuschauer geraten in eine Art Zwickmühle. Was soll man nur schauen? Gestern war das endgültige Finale der diesjährigen Das Supertalent-Staffel, aber es gab durchaus interessante Alternativen im Fernsehen.
So zum Beispiel auf ZDF mit Zuschauer-Magnet Thomas Gottschalk „Ein Herz für Kinder“ – wahrscheinlich weitaus sinnvoller, als für irgendein Supertalent sein Herz zu zeigen. Vor allem, wenn man einmal darüber nachdenkt, was es einen kostet, für seinen Favoriten anzurufen. Das Geld zu Gunsten von Kindern in Not wäre wahrscheinlich noch besser angebracht.
Auf ProSieben gab es noch eine interessante Show mit „Schlag den Raab„, wo Stefan Raab wieder einmal zeigen konnte, was er drauf hat.
Das Finale von Das Supertalent 2011 war nicht so erfolgreich wie in den vergangenen Jahren und hatte nur noch einen Marktanteil von 28,2 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern. Nur 3,34 Millionen Leute haben die Sendung gesehen, im Jahr 2010 waren es immer noch 4,76 Millionen.
Woran es nun liegt, dass Das Supertalent Fans verloren hat, kann sehr viele Gründe haben. Einer wäre, die zwei interessanten Sendungen zur gleichen Zeit auf ZDF und Pro Sieben. Ein weiterer Grund für den Verlust am gestrigen Abend könnte auch sein, dass die Sendung so oder so wiederholt wird.
Ein anderer Grund könnte aber auch darin liegen, dass dieses Mal Das Supertalent unglaublich in die Länge gezogen wurde. Zumal sich der ein oder andere Zuschauer an mancher Stelle schon ein wenig veräppelt fühlte. Wie viele Casting-Aufzeichnungen hat man sich angeschaut? Wie viele haben genügend „JA“ bekommen. Der ein oder andere hatte vielleicht gar kein grosses Interesse, die Sendung zu verfolgen, wollte aber vielleicht doch einen bestimmten Act wiedersehen und war im Glauben, er erscheint im Kampf um das Halbfinale.
Aber nein. Neben Hilda Breer, der 80-jährigen ehemligen Opernsängerin, gab es einige Acts, die wir leider nicht mehr wiedergesehen haben. Wo waren die tollen Motorradfahrer abgeblieben und viele, viele andere? Solche Acts hätte man doch mit Sicherheit viel lieber wiedergesehen, als sich irgendwelche Möchtegern-GNTM-Ex-Models anzuschauen? Was in Herr Gottes Namen war die Idee, Micaela Schäfer mit ihrer Freundin nochmals auf die Bühne zu holen, wenn auch nur als begleitendes Schmuckstück für den Kampf um das Halbfinale eines anderen Künstlers. Micaela Schäfer hatte sich mit ihrer Freundin ebenfalls bei Das Supertalent beworben gehabt und ausser einer heißen Figur aber rein gar nichts zu bieten gehabt.
Lieber hätte bestimmt so mancher Zuschauer mehr JA-Kandidaten wiedergesehen, die gemeinsam hätten um das Halfinale kämpfen können, als diese teilweise grottenschlechten und oftmals unästhetischen Möchtegern-Kandidaten, die so oder so ein „NEIN“ bekommen haben. Aber warten wir ab, wie es im nächsten Jahr werden wird. Immerhin war die Endauswahl der Finalisten schon sehr toll und dem Gewinner Leo Rojas ist der Sieg auch von ganzem Herzen zu gönnen, denn immerhin haben die 100.000 Euro nicht den falschen getroffen und somit ist auch dort ein gutes Werk vollbracht worden.
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