Helmut Werner, der Ex-Booker von Hasso Menowin Fröhlich, hat ein Buch über den DSDS-Zweiten 2010 geschrieben, so nachhaltig war für ihn offenbar die Begegnung mit dem ehemaligen Favoriten der 7. Staffel, der dann im letzten Moment doch noch verlor.
Menowin, wie er sich nach seinem zweiten Vornamen nennt, war teilweise haushoher Sieger der Castingshow, wie man bei einer späteren Veröffentlichung der Zahlen unschwer erkennen konnte, und schien sich seines Sieges sehr sicher zu sein. Zu sicher. Denn kurz vor dem entscheidenden Finale wurde er unvorsichtig und begab er sich auf Glatteis.

Es begann damit, dass er unzuverlässig wurde.
Eines Tages verließ er das Haus, in dem alle Teilnehmer untergebracht waren und keiner wusste, wo er wirklich steckte. Er blieb tagelang verschwunden, und es war noch nicht einmal klar, ob er den folgenden Samstag überhaupt auftreten würde.
Nun fingen die Medien natürlich an zu recherchieren und enthüllten nach und nach einen Menowin, wie ihn zuvor keiner kannte. Vom ständig von der Presse gepamperten, armen und aus der Gosse kommenden aufstrebenden Sänger mit bedauernswerter Kindheit mutierte er zu einem gefährlichen jungen Mann mit Bad Boy Image. Die Bild-Zeitung veröffentlichte seine gesamte Strafakte mit circa 30 Straftaten und auch sonst ließ die Presse kein gutes Haar mehr an ihm. Lügen wurden aufgedeckt. Er war zum Außenseiter geworden, gruppenunfähig. Aus Freunden wurden Feinde. Menowin vs. Mehrzad, den späteren Gewinner. Er hatte auch keine Freunde mehr bei den übrigen Teilnehmern. Werner lässt schreiben, dass Fröhlich während dieser Zeit seiner Abwesenheit Partys gefeiert habe. Der erzählte allerdings, er habe seine kranke Tante fünf Tage lang im Krankenhaus besucht. Zitat im Buch:
Millionen Menschen anlügen, das killt selbst den besten aller Superstars.
Menowin ging laut BZ sogar noch einen Schritt weiter. Er soll in einem Kölner Motel mit einem minderjährigen 16jährigen Mädchen geschlafen haben, das ihm, laut Werner, auf seine Bitte hin auch etwas zum Ziehen besorgt hat. Jetzt berichteten die Medien über Menowin und Drogen in einem Atemzug.
Das entscheidende Finale nahte. Menowin war gut vorbereitet und sang nach Meinung vieler sogar besser als sein Mitbewerber Mehrzad, der während seines Auftritts Schwierigkeiten mit der Technik hatte.
Um so fassungsloser war er über seinen zweiten Platz. Er brach zusammen und war nicht fähig, dem Sieger zu gratulieren. Zitat aus Werners Buch:
War Menowin Fröhlich um den Sieg betrogen worden? Menowin ist zwar Verlierer – aber schon in diesem Moment der eigentliche Gewinner dieser Show! Denn die Augen eines bekannten Managers haben ihn bereits für eine Karriere auserkoren. Eine Karriere, die leider – wie wir heute wissen – allzu bald durch Größenwahn und unsteten Lebenswandel des Jungstars wieder zunichte gemacht werden sollte.

Bekam er Mitte März noch 42,6% aller Zuschauerstimmen bei immerhin noch sieben Teilnehmern, so war das Endergebnis eindeutig: Er verlor haushoch gegen Mehrzad Marashi. Hier sind die Ergebnisse aus allen Shows.
Werner geht in seinem Buch noch ausführlicher auf das Thema ein. Wir tun das nicht, denn wir können die Vorwürfe, die er nun erhebt, nicht nachweisen. Wir werden nicht in ein Wespennest stochern, sondern der Leser des Buches sollte für sich selbst entscheiden, was er glaubt und was nicht, wenn er an die entsprechenen Passagen kommt.
In einem Interview mit dem Autor erklärte Gerd Graf Bernadotte , er habe sich damals darüber gewundert, dass Menowin überhaupt bei DSDS „ins Boot“ geholt wurde und gleichzeitig auch davor gewarnt. Währen der laufenden Sendung habe er an Dieter Bohlen SMS geschrieben mit dem Inhalt: „Mann siehst du das nicht, der ist total crazy. Wie bescheuert müsst ihr sein!“
Tja, und dann habe er, nachdem Menowin das Finale verloren hatte, doch zusammen mit Werner versucht, an ihn heranzukommen.
„Natürlich bin (auch) ich am Ende dann an ihm hängen geblieben, aber nur aus Geldgeilheit. Wenn ich ein Geschäft machen kann, bin ich natürlich dabei. Was dann daraus wurde, das konnte niemand ahnen.“
Aber die Stimme alleine mache noch keinen Sänger. Menowin könne sich nicht anpassen, liest man. Und er lerne nichts dazu, das sei das Schlimme. Mit so einem könne man in dem Business nicht arbeiten, mit dem könne man keinen Platz eins belegen.
Hätte man das alles gewusst, dann wäre es bestimmt nicht zu dem Vertrag am 19. April gekommen. Einem Vertrag mit einem Verlierer!
Alle Infos zu "Deutschland sucht den Superstar" im Special bei RTL.de
Alles ausser Fröhlich: Meine 101 Horror-Tage mit Menowin Fröhlich